In den traditionellen Mysterienschulen steht Weihnachten für die Geburt des inneren Lichts – die Geburt Christi in unserem Inneren. Die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland symbolisieren dabei Lichtbringer: Im Osten, wo die Sonne aufgeht, wird das Licht geboren. Diese Könige waren keine weltlichen Herrscher, sondern symbolische Figuren, die als höchste Eingeweihte galten. Sie suchten Jesus Christus auf, um ihn durch Rituale und Initiationen auf seine Mission vorzubereiten und zu weihen. Auch die Geschenke, die sie ihm brachten, tragen eine tiefgreifende symbolische Bedeutung.
Mit Anfang 20 erlebte ich eine Weihnachtszeit, die mich tief berührte und die wahre Magie des Christuslichts offenbarte. Zusammen mit einer Freundin startete ich eine besondere Aktion: Wir buken Kuchen, füllten Tee in Thermoskannen und machten uns auf den Weg zum Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Doch bevor wir losgingen, hielten wir inne und sammelten uns meditativ. Unser Ziel war nicht nur, physische Nahrung zu verschenken, sondern auch seelische Nahrung zu geben. Ganz bewusst luden wir das Christuslicht ein, durch uns zu wirken und andere Menschen zu erhellen.
Auf dem Weihnachtsmarkt angekommen, stießen wir zunächst auf unerwarteten Widerstand: Die „normalen“ Besucher schauten uns misstrauisch an und lehnten unsere Geschenke ab – vermutlich, weil sie kostenlos waren. Wir wollten schon enttäuscht aufgeben, als plötzlich ein Moment der Klarheit kam. Ich spürte etwas wie einen Lichtblitz und sah sie: die Bettler und Obdachlosen, die am Rand des Marktes standen.
Mit etwas Mut sprachen wir den ersten Bettler an. Seine Freude war überwältigend – nicht nur über die physische Nahrung, sondern auch über die seelische Wärme, die wir schenken wollten. Dasselbe geschah mit anderen Obdachlosen und sogar mit den Zirkusleuten, die für ihr Winterlager sammelten. Alle waren tief berührt, dass sie dafür nichts tun mussten, nicht einmal einen Gottesdienst besuchen. Unsere Gespräche mit ihnen verstärkten diese Herzlichkeit.
Für uns beide war es ein heiliger Moment. Wir spürten, wie das Christuslicht tatsächlich durch uns wirkte und eine warme, herzliche Atmosphäre schuf – nicht nur für die Menschen, die wir beschenkten, sondern auch für uns. Dieses Erlebnis war magisch und schenkte uns selbst eine Fülle an Wärme und Seelennahrung.
Ein Jahr später hörte ich auf dem Weihnachtsmarkt zufällig zwei Zirkusleute miteinander sprechen: „Weißt du noch, letztes Jahr die zwei Mädels? Das war so schön. Ob sie wohl dieses Jahr wiederkommen?“ Dieser Moment ließ mich erkennen, wie tiefgreifend diese kleine Aktion gewesen war. Es war für mich das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich je erhalten habe. 🎁✨
Dieses Erlebnis spiegelt für mich die wahre Bedeutung von Weihnachten wider: Es geht um das Licht, das in der Dunkelheit geboren wird – um das lebendige, lichtvolle Christus-Energiefeld, das uns verwandelt.
Zurzeit sprechen viele über den Antichrist. Für mich ist das keine Person, sondern ein dunkles Energiefeld, das sich tot anfühlt – bestehend aus Strukturen, Energien und Gesetzen, die das Leben unterdrücken. Im Gegensatz dazu steht die Christusenergie: ein lebendiges, liebevolles Energiefeld, das aus sich heraus Licht und Leben hervorbringt.
Wenn das Licht in den Menschen erwacht und eine kritische Masse erreicht, kann sich dieses dunkle Feld auflösen. Ich sehe dies immer im Quantenfeld: Wenn wir unser inneres Licht stärken, wird es eines Tages die Dunkelheit überwinden.
Symbolik und Rituale 🌟
Die Bibel ist voll von Symbolik. So deute ich das Opferritual Jesu, das bis hin zur Kreuzigung reicht, als eine heilige Initiation – nicht als physische Kreuzigung. Es geht darum, durch Hingabe und Dienen das Leid der Menschen zu lindern und ihnen zu helfen, wieder aus ihrem inneren Licht zu leben.
Auch Karfreitag und Ostern spiegeln für mich symbolisch die „dunkle Nacht der Seele“ wider – eine tiefgehende Initiation, durch die wir spirituell wachsen. Weihnachten hingegen ist die Zeit der Geburt des inneren Lichts. Ich feiere den Heiligen Abend mit einem Ritual, das das Licht in meinem Inneren willkommen heißt. Gerade in der Dunkelheit dieser Zeit wird das Licht für viele Menschen stärker sichtbar.
Am 25. Dezember um Mitternacht erhebt sich das Sternbild Jungfrau am Horizont – daher die Legende, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Gegenüber erscheinen die Fische, und am Firmament leuchtet das Sternbild Orion mit seinen drei markanten Sternen, die volkstümlich als die Heiligen Drei Könige bezeichnet werden. An diesem Tag wird das Christus-Prinzip in der Natur geboren – das Licht und die Wärme, die alles verwandeln.
© 2025: Blandina Maria Gellrich - Mögen alle Wesen in allen Welten glücklich sein.💖